Magna Park - A Bad Big Idea
Am 10.+11. Dez. sollte beschlossen werden,
dass der "Magna Park" nach Süden erweitert wird.
Es ist beschlossen zumindest für die Gemarkung Niederkleen
durch unsere Gemeindegremien. Die von uns gewählten Damen
und Herren die, wie einige von ihnen sagen, jetzt "für" uns entscheiden.
Auch die Regionalversammlung mit den Vetretern des Wetteraukreises
hat für Hessen Süd entschieden weitere Flächen dem Landhunger der Industrie, südlich des Magna Park, preiszugeben, 11,5 ha am Stück.
Wenn auch dieses Stückchen Ackerboden noch mißbraucht, vergewaltigt, degradiert und vernichtet worden ist im Namen der Plutokratie und des Lobbyismus, dann schrumpft der Grüne Norden Frankfurts zusehends.
Argumentiert und gutgeheißen wird ständig unter den Schibboleths von den "Neuen Arbeitsplätzen" und im "Namen des Fortschrittes" . Ob dies für die Menschen unserer Gemeinden Butzbach und Langgöns geschieht, wird an dieser Stelle nicht erwähnt. Allerdings werden schon fleißig sog. Lowcost Arbeitskräfte, für Hire and Fire Jobs, aus Polen und Rumänien angelockt, Human Resources halt. Während all dies um uns herum, wie in einem schlechten, Western oder Science Fiction abläuft, gehen in anderen Regionen unseres Landes nahezu doppelt so viele Arbeitsplätze verloren. So was nannte man in früheren - halbwegs funktionierenden sozialdemokratischen, wie auch in christlich demokratischen - Gemeinschaften im allgemeinen A- Sozial.
Die heutige Einstellung zu Werten wie sozial und human ist wie es scheint
bei einigen Menschen in eine gewaltige Schieflage geraten. Dieses zeigen
nicht nur die Abstimmungsergebnisse von Lokalpolitikern deutlich.
Wer Ackerland vernichtet, zerstört die Lebensgrundlage der Menschen. Für solches Tun gibt es keinerlei humane oder soziale, geschweige denn eine christliche, Legitimation.
"Wenn der Ackerboden zerstört ist, dann ist unsere Freiheit zu handeln
und sind unsere Möglichkeiten vertan.... "
- W.C. Lowdermilk, 1953-
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"A Bad Big Idea" ----------- "Eine Schlechte Große Idee"
Wendell Berry's Redewendung aus seinem gleichnamigen Essay paßt dazu wie
die Faust auf 's Auge. Hier soll wieder einmal etwas für die Menschen der Region getan werden. Es soll ihnen geholfen werden ihre Lebensgrundlage zu sichern.
Doch keinesfalls sichert weitere Umwidmung von Ackerland zu Industriegelände
unser aller Lebensgrundlage. Unser aller Lebensgrundlage ist in aller erster Linie
eben jenes Ackerland. Eine endliche Resource welche unsere Zivilisation, global,
zu mehr als 50 % in den letzten 150 Jahren schon vernichtet hat. 1 cm Krume nachzubilden über Verwitterung - vom darunterliegenden Gestein - dauert etwa
500 Jahre. Ohne viel überlegen zu müssen kann man sich die Chancen für unsere Nachkommen an fünf Fingern ausrechnen.
Nahrung kommt eben per se nicht aus Industriegeländen, herunter von Paletten oder aus Kühllastern. Sie wird vielleicht dorthin gebracht nachdem sie einer anderen Region entzogen wurde. Solches Entziehen, manche nennen es salopp importieren, zu den dann hier Hungernden, von den dann dort, woanders weit weg, Verhungernden - wie es jetzt schon vielfach geschieht - wird dann an der Tagesordnung sein.
"Wa(h)re Menschlichkeit" oder?
"Nur der Erhalt von Ackerland, auch und gerade vor Ort,
sichert unsere tatsächliche Lebensgrundlage, unsere Nahrung.
Gleiches gilt auch für die regionale Versorgung mit Trinkwasser."
"Der Mensch hat die Fähigkeit, vorauszublicken und vorzusorgen,
verloren. Er wird am Ende die Erde zerstören."
Albert Schweitzer