Hochwasserschutz Bürgerhaus Langgöns 16.01.2023 19:00 Uhr

 

Bemerkungen zum Hochwassermanagement in Niederkleen 

 

Seit 2014 arbeite ich daran, dass das Kleebachgerinne innerorts gräumt wird, so wie es im Maßnahmenplan des HLNUG und RPGI zum Hochwasserschutz vorgesehen ist.

Leider hat sich seitdem so gut wie nichts geändert. 3 Mal gab es Beinahehochwasser.

Infos dazu finden Sie unter dem Reiter:

 

https://www.kleebachtal.de/hochwassergefahr-in-niederkleen/

 

Klaus Textor 05.01.2023

 

 

Datengrundlagen und Zahlen, Fakten, Fragen:

 

Rückhaltekapazität Talsperre Niederkleen etwa                 70 000 m³

 

Zusätzliche Wasserückhaltung die im Handlungskonzept  30 000 m³

zum Starkregenrisikomanegement für Niederkleen

Anlage C  vorgestellt wird.

 

Wassermenge 08.1981 Niederkleen passierte HQ        25,5 m³/ Sek

 

Die Brücke am Backhaus führt maximal ab                    11,2 m³/ Sek

 

Das bedeutet, dass 1981 mehr als die Hälfte des Wassers nämlich 14,3 m³/ Sek nicht den den regulären Weg über das Bachbett genommen hat.

Von dieser Menge spricht man nicht so gerne, die ist Tabu!

 

Ein solches Wasseraufkommen wie 1981, welches in dieser Menge über 12 Stunden durch das Dorf floss, füllt die jetzt vorhandene Talsperre und das neu gerechnete Zusatzvolumen, von zusammen 100 000 m³ recht schnell.

 

25 m³/Sek das sind 90 000 m³/ 60 Minuten

25 m³/Sek das sind 10 000 m³/ 6,66 Minuten

 

100 000 m3 in etwas mehr als 1 Stunde.

Dann sind die Speicher voll!

 

Und dann ?

 

 

Wenn die Bürger ihre Pflicht getan haben, und selbst Maßnahmen zum Hochwasserschutz ergriffen haben, dann fließt das Wasser nicht mehr durch die Höfe links und rechts der Backhausbrücke, sondern es rauscht in etwa 50 cm Höhe die Burgstraße hinab.

 

Ein solches Szenario geht davon aus, dass sobald die Backhausbrücke bei Wassermengen > 11,2 m³/Sek, staut,

der Wasserspiegel sprunghaft um mehr als 60 cm ansteigt.

 

Dann steht das Wasser am Haus vor den Kleebachstuben erst einmal mind. 160 cm hoch.

 

Was dann sehr wahrscheinlich ist, ist ein Verklausen der beiden Geländer der Backhausbrücke, sowie des Einganges zur Benner-gasse mit Treibgut, das oberhalb von Niederkleen reichlich vorhanden ist.

 

Nicht auszumalen was passiert wenn die Backhausbrücke nicht überflutet werden kann und dieser Weg vollständig verklaust ist.

 

Dann ist am Ende die Oberkannte des Brückengeländers das Maß aller Dinge für die zu erwartende Überflutung der Burgstraße.

 

Da kann man dann während der Flut nicht mal mit schwerem Gerät hinfahren um die Geländer freizuräumen.

 

Hilflosigkeit und Verzweiflung wird sich dann schnell breitmachen!

 

 

 

Nachtbild vom Hochwasser im Juni 2020. Etwa 7 m3/Sekunde fließen hier gerade durch die Brücke.

 

1981 flossen hier zu dieser Menge von 7 m3/ Sek nochmal 18,5 m3/ Sekunde.

 

Wo soll soviel Wasser heute hin, wenn es hier so aussieht ?

 

 

Sommerbild!

Wo soll das Wasser hin? Die Frage ist berechtigt.

 

 

Sogenannte Anlandungen gibt es unter dieser Brücke in ausreichender Menge und Höhe.

 

 

Was uns der Klimawandel bislang gelehrt hat ist, dass wir nicht mehr mit einem HQ 100 mit dem Ausmaß von 1981 rechnen sollten, sondern auch eine doppelte Regenmenge bis mind. 200 Liter/ m² in Betracht ziehen müssen.

 

Was das bedeutet kann sich jeder leicht ausrechnen.

 

Oberhalb des Regenrückhaltebeckens bezieht der Kleebach Wasser von einem etwa 30 km² großen Einzugsgebiet. Bei einer Nieder-schlagsmenge von 100 Liter/ m² ergibt das einen Wassermenge von 3 Millionen m³.

Bei gefrorenem, wassergesättigtem, oder vollkommen trockenem Boden fließt diese Menge schnell ab. Wenn nur 1/3 dieser Menge unmittelbar auf das Rückhaltebecken zuströmt, dann sind das

1 Million m³.

 

Das füllt Talsperre und andere jetzt berechnete Rückhalteräume 10 mal. Jetzt kommt es nur noch auf die Zeiteinheit an in welcher der Regen fällt.

 

Was bei doppelter Regenmenge geschieht lässt sich leicht rechnen. Die Rückhalte-volumina können 20 mal gefüllt werden.

 

Wann es wieviel regnet und wie lange das vermag niemand exakt vorherzusagen.

 

Wieviel Wasser in welcher Zeit durch Niederkleen passt, passen kann, das ist bekannt, damit kann man rechnen und planen!

 

Jetzt wird klar, dass die wichtigste Maßnahme lautet:

 

Ertüchtigung des Kleebachgerinnes im Ortsbereich von Nieder-kleen, um immer möglichst viel Wasser und das so schnell es geht durch den Ort zu leiten. Denn, keiner weiß wieviel noch kommt.  Der Stauraum oberstromig von Niederkleen ist sehr begrenzt.

 

 

 

 

 

Fragen ???

 

 

1 Welche Planungen gibt es für den Fall, dass die Rückhalte-möglichkeiten ausgeschöpft sind und der Wasserandrang gleich bleibt, oder sogar noch steigt?

 

 

2 Welche Wassermengen (m3) werden aus dem Bereich Log Serve

I+ II sowie Magna Park und Auf dem Hüttenberg 27 erwartet?

 

 

 

3 Welche Berechnungen gibt es für die der Gerinneleistung des Kleebaches an der Einleitungsstelle des Hüttenbaches in den Kleebach?

 

4 Welche Wassermenegen in m3 werden hier z.B. bei >= 100 Liter/ m² erwartet?

 

 

5 Wann wird die Leistung des Kleebachgerinnes, entsprechend den Vorgaben aus der Planfeststellung

zum Bau der Talsperre und deren Zulassung, wieder angepasst?

 

Diese Maßnahme duldet keinen weiteren Aufschub, oder weiteres Fabulieren, sonst verliert die Talsperre ihre Zulassung.

 

 

6 Wann endlich wird die Bevölkerung vollends über die existenz-bedrohende Gefahr, in welcher sie ständig schwebt, aufgeklärt?

 

7 Wann erklärt einmal jemand, einmal offiziell, diesen Zustand ganz genau? Mir will man das nicht glauben.

 

Es geht vor allem um die Differenz dessen was die Backhausbrücke zu leisten in der Lage ist, und der deutlich höheren Wassermenge welche hier ab 11,2 m³/ Sek nicht mehr durchpasst, nämlich 14,3 m³/ Sek. (wie in 1981).

 

8 Wie und wohin soll denn diese Wassermenge, möglicherweise auch eine deutlich größere, in Zukunft gelenkt werden?

 

9 Warum endet in der Starkregen-Animation der Wasserfluss am Kleebach? Warum wurde der Kleebach hier nicht animiert?

 

10 Warum fließt das Wasser in der Animation unterhalb der Talsperre,  auf der Westseite des Baches, bachaufwärts?

 

 

https://www.starkregengefahr.de/hessen/langgoens/

 

 

Auf Nachfragen im Quellgebiet der Ahr und der Urft erfahre ich von dort, dass hier schon nach etwa 1- 11/2 Stunden Niederschlag, 5 Kilometer von den Quellzuflüssen entfernt, sich eine 3-4 Meter hohe Flutwelle gebildet hatte, welche großen Schaden angerichtet hat.

 

Die Pegelanzeigen wurden vom den Wassern weggerissen und selbst die Regenmessgeräte sind teilweise ausgefallen.

Die Niederschlagsmengen lagen zwischen 150 und 250 Liter/ m².

Ahr und Urft haben in Blankenheim und Nettersheim die Größe des Kleebaches oberstromig von Niederkleen. Etwa 1,5 Meter breit und 20 cm tief.

 

 

Datengrundlage für die Hochwassermengen

Genehmigungsantrag Wasserbau von RPGI 2019 erhalten.

 

 

Die, im oberen Text aus der Planfeststellung, festgelegten Werte für die Gerinneleistung des Kleebaches, sowie Durchlässigkeit der Brückemnbauwerke, werden schon seit  mehreren Jahren nicht mehr gewährleistet.